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Wiedereingliederung: Tipps für einen erfolgreichen Neustart

Wiedereingliederung erleichtert Arbeitnehmern nach einer Krankheit den schrittweisen Wiedereinstieg in den Berufsalltag und sorgt für eine nachhaltige Stabilisierung der Leistungsfähigkeit.

Tanja Hartmann
Content Marketing Managerin
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Ein längerer Arbeitsausfall, ob durch einen Unfall oder eine psychische Erkrankung, kann jeden treffen. Die stufenweise Wiedereingliederung – oft „Hamburger Modell“ genannt – bietet eine schonende Möglichkeit, Arbeitnehmer zurück in den Berufsalltag zu integrieren. Dabei wird die Arbeitszeit schrittweise erhöht, um die Belastung langsam zu steigern. Dieser Beitrag erläutert, was bei der Wiedereingliederung zu beachten ist, welche Rechte und Pflichten Sie haben und wie der Prozess optimal geplant werden kann.

Was bedeutet Wiedereingliederung?

Die Wiedereingliederung ist ein Verfahren, das Arbeitnehmern nach längerer Krankheit den Weg zurück ins Arbeitsleben erleichtert. Während dieser Phase gelten Betroffene offiziell weiterhin als arbeitsunfähig. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit wiederherzustellen und langfristig zu stabilisieren.

👉 Definition:

Die Wiedereingliederung regelt die Rückkehr an den Arbeitsplatz in abgestuften Arbeitszeiten, begleitet von ärztlicher Betreuung. Sie basiert auf § 74 SGB V und dient als Rehabilitationsmaßnahme.

Ablauf und Voraussetzungen der Wiedereingliederung

  1. Gemeinsame Abstimmung: Der behandelnde Arzt, der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber erstellen zusammen einen individuellen Stufenplan. Der Plan legt die täglichen Arbeitszeiten und mögliche Steigerungen fest.
  1. Rechtliche Regelungen: Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, die stufenweise Wiedereingliederung anzubieten, müssen jedoch im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) eine Lösung suchen, falls die Krankheit länger als sechs Wochen andauert.
  1. Dauer: Die Wiedereingliederung dauert in der Regel zwischen sechs Wochen und sechs Monaten, kann jedoch auf maximal zwölf Monate verlängert werden.

Rechte und Pflichten während der Wiedereingliederung

Was dürfen Arbeitnehmer erwarten?

  • Keine Überstunden: Akkord- oder Schichtarbeit ist unzulässig. Ebenso wie Überstunden.
  • Urlaubsanspruch: Urlaubstage verfallen nicht, sie sammeln sich während der Wiedereingliederung an.
  • Flexibilität: Der Wiedereingliederungsplan kann bei Bedarf angepasst werden.

Welche Pflichten haben Arbeitnehmer?

  • Regelmäßige Rücksprache mit dem Arzt und Einhaltung der vereinbarten Arbeitszeiten.
  • Unterstützung bei der Umsetzung des Stufenplans.

Praxis-Tipps für eine erfolgreiche Wiedereingliederung

Eine gut geplante Wiedereingliederung erleichtert den Übergang zurück ins Berufsleben. Berücksichtigen Sie diese wichtigen Schritte:

1️⃣ Klare Kommunikation: Offenheit zwischen allen Beteiligten fördert Verständnis und reibungslose Abläufe.

2️⃣ Ziele definieren: Festlegen, welche Tätigkeiten zuerst wieder aufgenommen werden können.

3️⃣ Regelmäßige Überprüfung: Fortschritte analysieren und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

Stufenplan: Beispielhafte Tabelle zur Wiedereingliederung

Woche Arbeitszeit/Tag Kommentar
1–2 2 Stunden Gewöhnung an den Arbeitsalltag
3–4 4 Stunden Erste Steigerung der Belastbarkeit
5–6 6 Stunden Vorbereitung auf reguläre Arbeitszeit
7+ 8 Stunden Rückkehr zur Vollzeit (falls möglich)

Vorteile der Wiedereingliederung

Für Arbeitnehmer

  • Schonender Übergang in den Arbeitsalltag.
  • Vermeidung von Überforderung.
  • Bessere psychische und physische Stabilität.

Für Arbeitgeber

  • Langfristige Sicherung der Arbeitskraft.
  • Positive Unternehmenskultur durch Unterstützung.
  • Geringeres Risiko von Folgekosten durch erneute Ausfälle.

Fazit

Nutzen Sie die Wiedereingliederung als Chance, nach einer Krankheitsphase behutsam und nachhaltig in den Beruf zurückzukehren. Eine klare Planung und regelmäßige Überprüfung der Fortschritte bilden die Basis für eine erfolgreiche Rückkehr.

FAQ

Ist eine Wiedereingliederung für Arbeitnehmer verpflichtend?

Nein, Arbeitnehmer sind nicht verpflichtet, eine Wiedereingliederung anzutreten. Sie erfolgt freiwillig und basiert auf einer gemeinsamen Abstimmung zwischen Arzt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Was passiert, wenn die Wiedereingliederung scheitert?

Sollte die Wiedereingliederung nicht erfolgreich sein, bleibt der Arbeitnehmer weiterhin krankgeschrieben. In diesem Fall wird der Stufenplan angepasst oder der Wiedereinstieg verschoben, bis die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt ist.

Kann der Wiedereingliederungsplan geändert werden?

Ja, der Plan kann flexibel angepasst werden, falls die Belastung zu hoch ist oder schneller gesteigert werden kann. Änderungen erfolgen in Absprache mit dem behandelnden Arzt und dem Arbeitgeber.

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